Mittwoch, 13. Juni 2007

CN Tower

Am Samstag war es schon wieder so heiss, wir haben uns deshalb entschieden an diesem Tag den CN Tower zu besichtigen. Leider waren die Sichtverhältnisse an diesem Tag nicht sehr gut, aber da wir nicht mit Sicherheit wussten ob es am Sonntag schön sein würde, sind wir halt doch gegangen. Für die Besichtigung des Towers zahlt man über 20 Dollar! Ich würde sagen das geht schon unter Wucher. Und bevor man dann den Lift betreten kann muss man durch eine Sicherheitskontrolle wie am Flughafen, nimmt mich wunder vor was die da Angst haben (Basejumping-Kamikaze-Bomber?).

Oben angekommen kann man dann die wunderschöne Aussicht über Toronto und Toronto Island geniessen. Wie gesagt war die Sicht nicht gerade Top, aber bis zu den umliegenden Häusern hats gereicht.


Gleich neben dem Tower befindet sich ein Baseballfeld auf das man hinunter sehen kann. Als wir oben waren wurde da gerade Baseball gespielt. Das lustige daran war, dass man das Spiel über die Fernseher im Tower-Restaurant mitverfolgen konnte... Da hätte man doch besser den Feldstecher mitgebracht, dann wäre man nämlich live dabei gewesen ;-)


Wenn man von der Aussichtsplattform eine Treppe hinuntersteigt kommt man zu einer zweiten Plattform wo sich dann auch der Glasboden befindet. Hier kann man auf den Glas herumkrabbeln und dabei hunderte von Meter in die Tiefe schauen. Es ist noch lustig zu merken wie einem das Hirn einen streich spielt. Es ist nämlich gar nicht so einfach auf die Glasplatten zu stehen, weil einem das Gehirn immer sagt man falle dann :-)

Wir sind dann nach einiger Zeit wieder heil unten angekomen und haben uns gleich wieder auf den Weg zur Fähre gemacht um den schönen Tag an der Beach auf Toronto Island ausklingen zu lassen.

Freitag, 1. Juni 2007

We're guys from the streets y'know

Nachdem wir nun unser Auto am Dienstag zurückgebracht haben (ohne Kratzer, was natürlich meinem Fahrer Vali zu verdanken ist) ist es an der Zeit einen kleinen Bericht über den Verkehr und die Strassenverhältnisse hier in Kanada zu schreiben.

Hier in Kanada (ausser Quebec) gilt: Size matters. Je grösser desto besser am liebsten gleich ein riesen Pickup mit 8 Zylinder Motor. Die gibt es in jeder Form und Ausführung zu kaufen und scheinen auch nicht so teuer zu sein. Es ist allerdings darauf zu achten dass die richtige Ausstattung dazu gekauft wird. Blinker z.B. scheinen hier zur Sonderausstattung zu gehören, oder die Kanadier wissen nicht wie man sie bedient. Und wenn sich dann mal jemand dazu herunterlässt den Blinker einzuschalten dann ist es sicher einer dieser dämlichen Ami-Blinker bei dem das Bremslicht und der Blinker in einem Gehäuse sind und man gar nicht sieht dass geblinkt wird. Auffallend ist ausserdem dass die Lastwagen meist die kleineren Blinker haben als die Autos.

Speaking of which, wir haben ja bereits berichtet dass hier ganze Häuser über den Highway gezerrt werden. Aber als wir aus Montreal heraus fuhren hat uns doch fast der Schlag getroffen. Mitten am Tag haben die einen Spezialtransport über die Autobahn geschickt, mit zwei Begleitfahrzeugen und ohne Polizei. Unglaublich...


Die Strassen sind hier teilweise auch in sehr schlechtem Zustand. Vor allem in Richtung Montreal hatte es Schlaglöcher en masse, ein Wunder dass wir unser Auto nicht zu Schrott gefahren haben. Auf der anderen Seite sind sie auf der ganzen Strecke überall am bauen. Vielleicht wird's ja wieder mal besser :-)
Hinter irgendwelchen Kurven lauern dann auch plötzlich wieder Spezialfahrzeuge wie Bau- oder Putzmaschinen. Das Schild am Gefährt auf dem nächsten Bild sollte wohl eher heissen "Wenn du das lesen kannst bist du mir eigentlich schon in den Arsch gefahren".


Auch gut zu wissen ist, dass man auf dem Highway nicht zu Fuss unterwegs sein sollte. Jetzt wollte ich doch mal von Ottawa nach Toronto spazieren, daraus wird wohl nichts.


Dafür sieht man überall auf der Strecke wieder Fahrradfahrer auf dem Highway. Nimmt mich wunder was für wahnwitzige Leute das sind, die mitten in Kanada mit dem Velo unterwegs sind. Aber wie auch immer, lieber die als ich.

In einigen Städtchen in BC scheint man nicht sehr viel mit Kindern anfangen zu können. Leider wurde das Bild nicht gut, aber falls ihr es nicht entziffern könnt: "50 km/h when children on highway". Hm, bei uns würde man anhalten wenn Kinder auf der Strasse sind, die Geburtenrate scheint hier wohl etwas ausser Kontrolle geraten zu sein...


Dafür wollen die Kanadier überall Touristen anlocken. In jedem Städtchen haben sie grosse Tafeln die die Sehenswürdigkeiten anpreisen. Manchmal sind die auch wirklich interessant, wir haben ja schon über ein paar Museen berichtet. Falls man im Dorf halt keine Attraktionen zu bieten hat, dann erdenkt man sich halt einfach welche. Also so interessant fand ich das Farewell-Schild auch wieder nicht.


Auf dem Highway hat es bereits sehr viele Verkehrsschilder, aber in den Städten drin wird es erst richtig schlimm. Da gibt es nicht nur überall Einbahnen, sondern da kann man auch nur zu bestimmten Zeiten links oder rechts abbiegen etc. Ohne Uhr kommt man da scheinbar nicht durch das Grossstadtgetümmel.

Und in manchen Städten übertreiben sie es wirklich mit der Anzahl Schildern an der Strasse. Wie soll man das bitte alles lesen wenn man daran vorbeifährt? Das ist ja ein richtiger Urwald.
Überhaupt haben die hier für alles und jeden ein Schild. Da sind so viele Schilder dass man wahrscheinlich sogar vergisst auf die Strasse zu schauen. Da sind nämlich auch noch Markierungen wie ihr sicher alle wisst. Aber natürlich gibt es auch dafür eine dazugehörige Tafel.

Eine weitere interessante Sache ist auch, dass hier anscheinend alle Fahrräder sowie auch Rollerblades (!) Tachos besitzen müssen. Wie wäre sonst folgendes Schild im Stanley-Park in Vancouver zu erklären?
Und als wären die Schilder auf den Strassen nicht schon genug haben sie auch noch den Verkehr auf dem Wasser zugeschildert. Am Tag darf man hier 37 km/h fahren (ich habe mich auch gewundert wie sie auf diese Zahl gekommen sind, aber wahrscheinlich fährt das Boot des Bürgermeisters nicht schneller, und er will der schnellste sein...). In der Nacht jedoch nur 10 km/h, obwohl man es dann ja gar nicht sieht. Und bei Hochwasser ist sowieso freie Fahrt angesagt.


Natürlich haben wir auf unserem Weg noch einen ganzen Haufen weiterer Schilder angetroffen. Viel zu viele um sie hier alle aufzulisten. Auf ein paar möchte ich doch noch etwas näher eingehen.


Hier waren wir uns anfangs nicht ganz sicher. Meine erste Vermutung war: Man darf hier keine Büchsen rauswerfen ausser man besitzt einen 500 fränkigen Hammer. Vali dachte dass einem mit einem 500 fränkigen Hammer auf die Finger geklopft wird, wenn man Büchsen aus dem Fenster schmeisst. Oder man muss die Büchse mit einem 500 Dollar teueren Hammer zusammenschlagen bevor man sie aus dem Auto werfen darf. Die genaue Bedeutung ist immer noch in Abklärung...


Auch hier hatten wir anfangs lange gerätselt bis wir auf der richtigen Spur waren. Zu dieser Tafel gehört nämlich noch eine zweite, die wir jedoch erst viel später fanden. Diese hier bedeutet einfach: Schachspieler bitte links abbiegen. Wenn man den Tafeln folgt kommt man nämlich irgendwann zu dieser Tafel:

Auf dieser Bank darf Schach gespielt werden. Das aufmerksame Auge des Lesers hat jedoch sicherlich bemerkt dass hier wieder einmal eine Falle gestellt wurde. Nachdem man nämlich den Tafeln auf der Strasse gefolgt und hierhin gekommen ist, darf man hier nicht parkieren. Gemeinheit.

Hier darf zwar mit dem Fahrrad durchgefahren werden, es muss jedoch ein Keil unterstellt werden, und zwar beidseitig, oder so...

Hier dürfen keine Fahrzeuge anhalten, ausser kommerzielle. Scheinbar werden hier Schubkarren und ähnliches als kommerzielles Fahrzeug angesehen. Allerdings weiss ich nicht warum man damit hier anhalten möchte?

Und zu guter Letzt haben wir noch ein paar Schilder aufgetrieben bei denen sowieso jeglicher Kommentar sinnlos ist.